Wellendichtringe (WDR) sind Dichtungen, die verwendet werden, um Maschinengehäuse an austretenden Elementen (meist Wellen oder Schubstangen) gegen die Umgebung abzudichten.
Radial-Wellendichtringe (RWDR) werden mit festem Sitz im Gehäuse oder Gehäusedeckel eingebaut. Ihre Dichtlippe läuft auf der Oberfläche der sich drehenden Welle und wird meist von einer Schlauchfeder (Wurmfeder) radial auf die Wellenoberfläche gedrückt. Um Verschleiß an der Gummilippe zu vermindern und die Dichtwirkung zu gewährleisten, werden hohe Anforderungen an die Beschaffenheit der Wellenoberfläche gestellt; oft wird deshalb die Welle im Bereich der Dichtungslauffläche drallfrei geschliffen. Neuere Bauformen der RWDR haben mitunter keine Wurmfeder mehr (Membranwellendichtringe) oder verfügen über eine PTFE-Dichtlippe.
Die Bezeichnung/Bemaßung wird wie folgt angegeben:
Kennbuchstabe Innendurchmesser × Außendurchmesser × Tiefe/Breite
Kennbuchstaben sind u. a.:
A für gummierte WDR (d. h. mit Elastomer-Außenmantel)
B für WDR mit offenem Metallgehäuse
C für WDR mit geschlossenem Metallgehäuse.
Je nach Ausführung und Hersteller können die Kennbuchstaben erweitert werden, z. B. AS/BS mit Staublippe und WAS/WBS mit weiterer Staublippe.
Beispiel: Wellendichtring DIN 3760-AS90x110x10-NBR ist ein WDR nach DIN 3760, Form A mit Staublippe, Innendurchmesser 90, Außendurchmesser 110 und Breite 10 mm aus dem Werkstoff NBR.